Waldenserforum in Palmbach
Waldenservertreter trafen sich in Palmbach
Am Sonntag, 16. März 2025 fand das Waldenserforum im evangelischen Gemeindehaus in Palmbach statt. Nach 10 Jahren war der Waldenserort wieder mit der Ausrichtung des Forums an der Reihe. Eingeladen hatte der Waldenserverein Palmbach als diesjähriger Veranstalter. Vertreter der Waldensergemeinden aus Mörfelden-Walldorf, Karlsbad - Mutschelbach, Nordheim - Nordhausen, Rutesheim - Perouse, Wiernsheim – Pinache und Serres, Althengstett - Neuhengstett, Wurmberg mit Neubärental, Karlsruhe - Palmbach und der Deutschen Waldenservereinigung trafen sich zu ihrem jährlichen Austausch.
Das jährlich stattfindende Forum dient dem Kennenlernen, Austausch und der Kontaktpflege zwischen den Gemeinden. Man berichtet über die Veranstaltungen und das Vereinswesen in den einzelnen Ortschaften und gibt so auch Anregungen an die anderen Waldenserorte für die Gestaltung ihrer Veranstaltungsprogramme.
Begonnen hat die Veranstaltung am Vormittag mit einer Führung entlang des Palmbacher Waldenserweges und der Besichtigung des Waldenserdenkmals „Tor des Ankommens“. Nach dem gemeinsamen Mittagessen folgte eine Kirchenführung. Hier wollten die Besucher besonders über die zwei historischen Holztafeln von 1725 mehr erfahren.
Arbeitskreis ist jetzt Waldenserverein
"Waldenserverein Palmbach e. V." - Wir sind jetzt ein eingetragener Verein!
(20.12.2024) Wir freuen uns sehr, unseren Mitgliedern und Unterstützern mitteilen zu können, dass wir seit dem 15. Oktober 2024 offiziell als eingetragener Verein im Vereinsregister eingetragen sind und nun den Zusatz „e.V.“ in unserem Vereinsnamen führen dürfen. Außerdem haben wir die Bestätigung der Gemeinnützigkeit vom zuständigen Finanzamt erhalten. Anfang Dezember haben wir unser Vereins-Giro-Konto bei der Sparkasse Karlsruhe eröffet.
Jetzt sind wir bereit und können mit unserer Vereinsarbeit beginnen!
Sie wollen bei uns Mitglied werden? - Wir freuen uns auf Ihre Mitgliedschaft!
Liebe Palmbacher, liebe Nachkommen der Waldenser und Freunde der Waldenser,
wir freuen uns, dass Sie bei unserem neuen Waldenserverein Mitglied werden wollen. Mit unserer Vereinsarbeit möchten wir die Aktivitäten rund um die Waldenser in Palmbach weiter ausbauen und die Geschichte der Waldenser lebendig halten. Vom Finanzamt wurde uns die Gemeinnützigkeit bescheinigt. Unsere Mitgliedbeiträge und die Spenden an uns sind steuerlich absetzbar. Bitte übersenden Sie uns Ihre Beitrittserklärung per Post, E-Mail kontakt[a]waldenserverein-palmbach.de, WhatsApp 0151 75012445 oder übergeben Sie diese auch gerne persönlich.
Wir freuen uns auf eine interessante Zusammenarbeit und darauf, gemeinsam mit Ihnen die Waldenser-Traditionen zu bewahren und weiterzuentwickeln.
>> Hier finden Sie unsere Beitrittserklärung und die Beitragsordnung <<
>> Hier finden Sie unsere Satzung vom 19.04.2024 <<
Spenden
Wir freuen uns über Ihre Spende. Unsere Bankverbindung lautet:
Sparkasse Karlsruhe, IBAN DE95 6605 0101 0108 4026 5, Kontoinhaber: Waldenserverein Palmbach e. V.
Dem Waldenserverein Palmbach e. V. wurde nach dem letzten uns zugegangenen Bescheid vom 14.06.2024 des Finanzamtes Karlsruhe - Durlach, St.-Nr. 34002/20318 die Gemeinnützigkeit anerkannt. Für Spenden und Beiträge an den Waldenserverein Palmbach e. V. dürfen von uns gemäß § 50 Abs. 1 EStDV Zuwendungsbestätigungen ausgestellt werden. Seit dem 01.01.2020 gibt es für Spenden die Möglichkeit, eines vereinfachten Spendennachweis: Jede einzelne Spende mit einer Höhe bis zu 300,- Euro kann ohne Zuwendungsbestätigung (Spendenbescheinigung) beim Finanzamt steuerlich geltend gemacht werden. Es genügt der Einzahlungsbeleg oder Kontoauszug als Spendennachweis. Auf besonderen Wunsch senden wir ihnen auch in diesem Fall gerne eine Spendenbescheinigung zu.
Aktuelle Meldung aus der Gründungsversammlung:
Ein denkwürdiger Augenblick. Am 19. April 2024 um genau 18:50 Uhr wurde der Waldenserverein Palmbach durch diese Abstimmung gegründet.
Palmbach: Ein Waldenserort mit bewegter Geschichte
Das Waldensermagazin berichtet über Palmbach
Im Jahr 1999 veröffentlichte Albert de Lange das Buch „Dreihundert Jahre Waldenser in Deutschland“. Neben der Geschichte der Waldenser wurden darin auch alle deutschen Waldenserorte vorgestellt, einschließlich des Waldenserorts Palmbach. Seither hat sich in Palmbach sowie in den anderen Waldensergemeinden viel verändert. Besonders die 300-Jahrfeiern haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für die einzigartige Geschichte dieser Gemeinden neu zu beleben.
Anlässlich des 325-jährigen Jubiläums der Waldensergemeinden in Deutschland werden nun im Waldensermagazin der Deutschen Waldenservereinigung e. V. die Chroniken der einzelnen Waldenserorte fortgeschrieben.
Im neuesten Heft (2/2024, erschienen im Dezember 2024) wird ausführlich über Palmbach unter dem Titel „Palmbach: Ein Waldenserort mit bewegter Geschichte“ berichtet. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung des Ortes und des Waldensertums in den letzten Jahrzehnten.
Die Zeitschrift kann für 3,00 € im Evangelischen Pfarrhaus in Palmbach sowie bei den Vorstandsmitgliedern des Waldenservereins erworben werden. Weitere Verkaufsstellen geben wir hier auf der Webseite bekannt.
Weiterlesen: Palmbach: Ein Waldenserort mit bewegter Geschichte
Neue Ortsschilder "Waldenserort Palmbach"
Zusatzbezeichnung "Waldenserort Palmbach" zukünftig auf den Ortsschildern
Im Beisein von zahlreichen Ortschaftsräten hat die Wettersbach Ortsvorsteherin Kerstin Tron am Donnerstag, 14. November 2024 das erste neue Ortschild „Waldenserort Palmbach“ enthüllt.
Das Innenministerium Baden-Württemberg hat dem Karlsruher Stadtteil Palmbach die Zusatzbezeichnung „Waldenserort“ verliehen und die Ernennungsurkunde an Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup übergeben. Künftig wird die Zusatzbezeichnung „Waldenserort“ auf den Ortsschildern, an die in der Region einzigartige Ortsgeschichte erinnern. Denn Palmbach ist der einzige Karlsruher Stadtteil, der von den Waldensern gegründet wurde. Die Waldenserflüchtlinge kamen 1701 in das damals württembergische Grünwettersbach und gründeten ein Jahr später die Waldenserkolonie Palmbach. 1806 wurden Grünwettersbach und Palmbach badisch und im Jahre 1975 wurden sie Stadtteile von Karlsruhe.
In Baden-Württemberg reihen sich ab Oktober 2024 sieben weitere Kommunen in den Kreis der Ortschaften mit zusätzlichen Titeln. In Karlsruhe führt außerdem der Stadtteil Grötzingen zukünftig den Titel "Historische Künstlerkolonie".
Immer mehr Kommunen wollen zusätzlichen Ortstitel
Vor knapp vier Jahren erleichterte Landtag von Baden-Württemberg den Gemeinden den Zugang zu weiteren Ortsbezeichnungen neben dem Gemeindenamen. "Es freut mich sehr, dass diese Neuregelung bei den baden-württembergischen Gemeinden so großen Anklang gefunden hat", heißt es dazu von BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU) in einer Mitteilung. "Nach wie vor erhalten wir Anfragen von Gemeinden, die sich dafür interessieren, örtliche Besonderheiten, geschichtliche Bezüge und Alleinstellungsmerkmale mit einer Zusatzbezeichnung besonders hervorzuheben."
Die Waldenserfamilien Piston, Raviol, Granget und Konstandin
Einladung zur Ausstellung
Der Waldenserverein Palmbach e. V. zeigt vom 23. August bis 14. September 2025 in der Waldenserkirche Karlsruhe-Palmbach die vom Hugenotten- und Waldenserpfad e. V. erstellte internationale Wanderausstellung „Wurzeln schlagen – Menschen und Pflanzen im Exil“. Die Ausstellung präsentiert und interpretiert die Beiträge hugenottischer und waldensischer Glaubensflüchtlinge zur Kulturgeschichte von Acker- und Gartenbau, Ernährung und Kochkultur. Sie zeigt den Einfluss der europäischen Geschichte auf die Entwicklung der Kulturlandschaft sowie der Alltagskultur in Küche, Garten und Landwirtschaft.
Auch die Firma Edeka-Piston ist Teil der Palmbacher Orts- und Waldensergeschichte
Aus unseren Archiven und alten Unterlagen konnten wir folgenden Bericht zusammenstellen:
Die Geschichte der von La Balme über Mörfelden nach Palmbach eingewanderten Waldenserfamilien
Westlich von Turin, an der Straße von Pinerolo nach Sestriere liegt die Ortschaft Balma. In dieser Ortschaft, die damals La Balme hieß, lebten Mitte des 17. Jahrhunderts Waldenserfamilien. Balma bzw. La Balme liegt am Oberlauf des Flusses Chisone. Dieses Gebiet war von 1349 bis 1713 französisch. Die meisten Familie gehörte der im 12. Jahrhundert von dem Lyoner Bürger Waldes (auch Valdes geschrieben) ins Leben gerufenen vorreformatorischen Bewegung der Waldenser an.
Die Flucht der Waldenser
1. Juli 1698: Der Herzog von Savoyen erlässt das Edikt, dass alle Protestanten, die als französische Untertanen geboren wurden, aus Piemont ausgewiesen werden. Ca. 3.000 französische Waldenser und Hugenotten verlassen die Waldensertäler.
10. Juli 1699: Ein Teil der Waldenser wird in Südhessen aufgenommen und gründet Walldorf (bei Mörfelden). Die Waldenser lebten im ersten Jahr in einem Barackenlager, bevor ihnen Grundstücke für das Straßendorf zugewiesen wurden. Auf einer Liste sind insgesamt 450 Waldenser vermerkt, hierunter auch die Familien Piton (heute Piston) mit Frau und Söhnen, die Familien Coutandin (heute Konstandin), Granget und Revior (heute Raviol).
04. Februar 1701: Der Herzog von Württemberg fällt die Entscheidung, dass sich die Waldenser aus Walldorf in Grünwettersbach und Umgebung ansiedeln dürfen.
22. April 1701: Die Waldenser in Walldorf bekommen die Genehmigung zum Abzug. Von den Walldorfer Bewohnern bleiben 14 Familien mit 56 Personen in Walldorf. 256 Waldenser reisen nach Württemberg und Baden ab. Hiervon sollen 111 Personen aus La Balme nach Palmbach (Württemberg), 59 Personen, ebenfalls aus La Balme, nach Untermutschelbach (Württemberg) und weitere 86 Personen aus Roure und Méan nach Kleinsteinbach (Baden). Es zogen zuerst die Männer ab, die Frauen und Kinder kamen nach.
04. Mai 1701: Die Waldenser treffen ein. Auf zwei Wagen mit Ochsengespannen und Tragekörben auf dem Rücken transportieren sie ihr Hab und Gut. Sie werden in Grünwettersbach zuerst im bestehenden Dorf untergebracht. In Untermutschelbach bleiben sie im Dorf.
02. Juni 1701: Es ist noch nicht geklärt, ob die Waldenser im Ort Grünwettersbach oder außerhalb angesiedelt werden. Die Grünwettersbacher Einwohner wollen die Flüchtlinge nicht im Ort haben.
1701: Die Waldenser sollen ihre eigene Gemarkung (Abtrennung von Grünwettersbach) mit 360 Morgen (= 90 ha) verwildertem Acker- und Wiesenland und einigen kleinen Waldstücken erhalten.
Februar 1702: Die Grundstücke im neuen Ort Palmbach werden für die Waldenser vermessen. Jede Familie erhält 2 Morgen (=5.000 m²) Land für den Hausbau.
Unter den Flüchtlingen die in Grünwettersbach, später in Palmbach angesiedelt wurden, war auch die Familie von Michel Piton, der um 1640 geboren wurde. Er kam zusammen mit seiner Frau Jeannete *1642 und seinen Söhnen Jacques *1662, Michel *1666 und Jean *1678 in die neue Heimat nach Grünwettersbach. Michel Piton starb am 15. Januar 1705 in Palmbach.
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