Waldenser - Ballade
Die Ballade wurde aufgeführt zum Theaterstück "Die Einführung der Kartoffeln in Schwaben" am 04. Mai und 05. Mai 2001 in der TSV-Sporthalle, sowie beim Festakt zur 300-Jahrfeier am 07. Juli 2001 in der Sporthalle Wetterbach.
Nach der Melodie "Mariechen saß weinend im Garten".
Geschrieben von Erika Kucher,
Vorgetragen von Beate Kauffeld-Meder, Michael Bruder und Roland Kucher.
1.
Es war vor vielen Jahren
im Piemonter Tal
dort litten viele Menschen
um ihres Glaubens Qual
von Haus und Hof vertrieben
gemeinsam auf dem Weg
es ist ihnen nichts geblieben
als Glaube und Gebet.
2.
Sie zogen in Richtung Alpen
ins schöne Schweizer Land
doch konnten sie dort nicht bleibe
weil keiner Arbeit fand,
ihr Weg war vorgezeichnet
sie mussten weiterzieh'n
nach Württemberg und Baden
zur neuen Heimat hin.
3.
Der Württemberger Herzog
gab für sie Felder her
weil seine Länder waren
durch Kriege menschenleer.
Die Bauern und Bürger aber
sie wollten die Welschen nicht
und daraus ist entstanden
die heutige Geschicht'.
4.
Und hier in unsrer Gegend
das Dorf ,,La Balme" entstand
das heißt auf deutsch ,,die Zuflucht"
weil man hier Heimat fand.
Die fremde Sprach' nicht hören
wollt' man in Wettersbach
drum wurd' aus dem ersten Namen
recht schnell dann ,,Balembach".
5.
Das Wasser musste man holen
mit Eimern vom Wetterbach
und war's ein heißer Sommer
dann gab es Weh und Ach
denn trocken war das Bachbett
man musste zum Fallbrunnen gehen
und dort für jeden Tropfen
hinter Wettersbachern anstehn.
6.
Die beiden Dörfer waren
sich anfangs gar nicht grün
die Wettersbacher haben
die Welschen nicht gern gesehn
und umgekehrt war's nicht besser
wer nach Palmbach heiraten wollt
der schon viel Vieh und Äcker
und Grund mitbringen sollt.
7.
Wollt' ein Waldenser freien
ein hübsches Mägdelein
so musste sie ohne Frage
des gleichen Glaubens sein.
Und dann, am Hochzeitsmorgen
sie zogen von Haus zu Haus
sie baten um Geschenke
und luden zum Hochzeitsschmaus.
8.
Die alten Traditionen
sie lebten lange fort
man merkt es manchmal heut noch
in unserm Waldenserort
französisch wurde gesprochen
noch runde 100 Jahr
und mancher alte Ausdruck
der ist auch heute noch da.
9.
Doch heute sind die Menschen
sich hier gar wohl gesinnt
zu Festen und zu Feiern
man sich zusammen find.
Auch Fremde sind willkommen
in unserem schönen Ort,
das Alte und das Neue,
es lebt gemeinsam fort.